Wir alle sind schon unzählige Male in eine neue Lebensphasen eingetaucht. Ob vom sitzenden zum laufenden Kleinkind, Schulkind oder Berufseinsteiger, dem alten Job zu einem neuen, vom Leben allein zu dem mit Partner, von einem Land ins andere oder von einer alten Beziehung zu einer neuen.
Wann immer, wo immer: Für unsere menschliche Natur sind die Phasen der Veränderung etwas Naturgegebenes. Alles ist immer im Fluss - wenn wir gesund damit umgehen und nicht anhaften. Festhalten wollen, ist das pathologische. Allerdings scheint genau das in Zeiten, in denen so unendlich viel gleichzeitig geschieht, sich rasant alles weiterentwickelt und wir uns schneller denn je und permanent anpassen oder verändern dürfen, oft das Gefühl präsent, alles geht viel zu schnell und wir treten unabsichtlich auf die Bremse.
Dabei gerät nicht unser Leben allein ins Stocken, sondern auch wir selbst. Vor Kurzem bin ich meinem Ruf gefolgt und habe D verlassen, um auf Mallorca zu leben. Mit Sack und Pack, einem vollgestopften Auto und einer Dachbox ging es von Bayern über die Schweiz und Frankreich nach Barcelona, wo die Fähre auf uns wartete. Nicht die Reise selbst war natürlich das Herausfordernde sondern die Zeit zuvor:
Der stumme Widerstand dagegen, Entscheidungen zu treffen, wann oder wie das für uns am besten passt. Oft habe ich mich auch dabei ertappt, wie ich in gedanklich in der Vergangenheit festhing, alles an unserem place to be haben wollte, wie es schon immer war oder ein Problem daraus machte, wo ich wohl den passenden Kaffee oder ein gutes Brötchen herbekäme. Ich war mit mir selbst sehr streng und unzufrieden weil ich bemerkte, wie ich immer etwas an Beschäftigung fand, um nicht zu planen, Entscheidungen zu treffen oder letztlich zu packen. Selbst am Zielort verfolgte mich das Gekrittel noch weil ich einige Tage wenig Sinn für das schöne Haus hatte sondern das beanstandete, was mich störte. Bescheuert, oder? Und gleichzeitig wirst Du es vielleicht kennen weil es ein Zeichen dafür ist, dass wir das Alte, die Gewohnheit oder ein bestimmtes Verhalten nicht loslassen wollen und den Halt im FEST Halten suchen. Aber wenn das Bekannte uns nicht mehr zufrieden stimmt oder schlicht nicht mehr für uns passt, ist es Zeit, das zu erkennen und die Komfortzone zu verlassen - denn alles andere macht früher oder später krank.
Jeder Übergang zeigt mit, dass ich wieder mehr Vertrauen lernen darf denn der Gap an Unsicherheit zwischen dem Zurückgelassenen und dem, was am Entstehen ist, birgt Unsicherheit aber eben auch das unglaubliche Potential, zu wachsen. Ein Wert, der mir extrem wichtig ist. Und, der Gesundheit auf allen Ebenen fördert denn wir kommen nicht zufällig immer wieder an den gleichen Themen vorbei. Wir sollen, nein wir dürfen sie lösen, statt uns non stop inspirieren zu lassen aber Montag Morgen bei der Arbeit wieder die gleichen Entscheidungen zu treffen.
Diese Monotonie und die fehlende Dynamik waren es, die mich für die Insel haben entscheiden lassen. Obwohl ich mein Heimatland sehr liebe, empfand ich es als lähmend, dort zu sein, weil sich kaum etwas veränderte und wenn, dann oft nicht zum Besseren. Die stagnierende Politik, das veraltete Schulsystem und gesellschaftliche Spaltung hielten mich zurück und ließen wenig Raum für frische Ideen und echten Fortschritt. Auf Mallorca finde ich sowohl im Leben als auch in der Arbeit eine wohltuende Leichtigkeit. Die entspannte Atmosphäre und die wundervolle Umgebung ermöglichen es mir, mich freier zu entfalten und meine Kreativität ohne die Einschränkungen von Bürokratie und starren Strukturen voll auszuleben wen gleich sie natürlich prinzipiell vorhanden sind.
Seit dem Umzug vor wenigen Wochen hat sich Vieles auf wunderbare Weise verändert: Ich lebe in inspirierender Umgebung, gehe dadurch entspannt an meine Arbeit und Projekte, empfinde viel mehr Freiheit - was mein absoluter Nordstern ist und liebe die Herzlichkeit der Menschen egal ob spanisch oder deutsch. Hier finde ich die Freiheit, meine Energiearbeit und Begleitung anderer auf eine Weise zu gestalten, die in Deutschland oft durch bürokratische und gesellschaftliche Hürden eingeschränkt war.
Ich möchte Dich mit diesen Worten spüren lassen, was Wundervollen am Ende einer jeden Veränderung auf Dich wartet, gleich worin sie besteht. Die Energie des Neues, das Dich bestätigt in Deinem Weitergehen. Die innere Ruhe, die eine Erfahrungen mit sich bringt und der Stolz, dass Du Dir selbst auf diesem Weg ein großes Stück näher gekommen bist...wenn (und das will ich hier nicht missen) Du wirklich für Dich losgehst. Denn das ist der absoluter Schlüsselpunkt für Dich: Keine Ablenkung mehr, keine Dauerschleife an Inspiration ohne Aktion im Anschluss, keine Ausreden mehr damit Du Dich auf ein gesünderes und erfüllteres Leben in liebevoller Eigenverantwortung einlassen kannst.
Wo auch immer es mich hinverschlägt, diese Dinge sind unverzichtbar wenn ich aus einer Situation ausbrechen möchte weil sie mir nicht mehr dient: Ich muss mir zu jeder Zeit klar darüber sein, was meine Vision ist und ich danach klarm ausrichten, egal wie der Weg gerade aussieht. Vertrauen ins Leben lernen! Dass jede Unsicherheit zum richtigen Ergebnis führen wird. Unterstützung durch Menschen, die den Weg schon gegangen sind oder eine ähnliche Vision teilen. Auch in hektischen Übergangsphasen immer immer immer den Raum für Achtsamkeit und Ruhe nehmen, um nicht den Kontakt zu mir selbst zu verlieren. Und die Fähigkeit, mich auf das Neue bewusst einzulassen und flexibel zu bleiben.
Übergänge sind selten leicht, aber sie sind immer lohnenswert. Am Ende stehen Wachstum, neue Erfahrungen und ein tieferes Verständnis von Dir selbst und Deiner Lebensvision.
Nun bist du dran: Was war Dein bisher größter Gewinn in Zeiten des Umbruchs? Teile es gern auf Instagram oder schreibe uns eine Mail wenn Du fühlst, dass es einfacher werden darf.
Comentários