Zwei Jahre hatten wir uns Zeit gegeben, um uns darüber klar zu werden, welche Art von Leben wirklich zu uns passt. Das sind 24 Monate an Geschenk, um einen Blick auf wirklich alle alle Lebensbereiche zu werfen denn, wie Vielen, war uns gar nicht bewusst, wie weit wir uns von dem entfernt hatten, was uns wirklich gut tut und ein gesundes wie erfülltes Leben ist.
Nach nicht einmal einem Jahr habe ich guten Gewissens meine Praxis geschlossen, um neue berufliche Wege zu gehen, auch wenn das bedeutete, erst einmal auf Vieles zu verzichten und teils schmerzhaft zu lernen, dass ich mir oft hatte helfen oder den vermeintlichen Weg zeigen lassen, weil ein Familienthema stetig in mir wirkte, welches da hieß: `Bitte rette mich.´ Wir hatten so unglaublich viel ausgemistet, losgelassen, Materie, ebenso wie Menschen, so dass nach nicht einmal einem Jahr kaum etwas übrig war von unserem alten Umfeld. Gleichsam waren wundervolle, bewusste wie selbstbewusste Seelen hinzugekommen waren. Zwölf Monate, in denen ich so krass schnell vorangegangen war, dass (und das meine ich völlig wertfrei) es kaum mehr Austausch mit Familie und alte Freunden gab denn worüber sprechen, wenn man auf komplett unterschiedlichen Frequenzen beheimatet ist?
Ich durfte über Selbsterkenntnis aber vor allem auch über wundervolle Begleiterinnen auf meinem Weg in tiefer Heilung zu mir selbst kommen, endlich einmal richtig im Leben verankert zu sein und erfahren, wie gut es das Leben mit uns meint wenn wir ausbrechen und uns erlauben, dass es leicht und Sinn stiftend sein darf.
Diese Entwicklung führte letztlich auch dazu, dass mein Mann und ich uns einander anders begegneten als früher. Wir waren immer viel und gerne beieinander, ja ein Herz und eine Seele, aber jetzt, wo wir sehr viel auf ein und demselben Ort lebten und arbeiteten, litt auf einmal die Harmonie, die uns immer so sehr erfüllt hatte. Mit jedem Streit und Missverständnis wurde, so fühlte ich es, ein Pflaster nach dem Anderen abgerissen, und darunter zeigten sich tiefe Abgründe in unserer Beziehung, die jetzt so sehr nach Erlösung schrien.
Lange fragte ich mich, wie das, was uns einst im Miteinander so prägte, ja wofür wir bekannt waren, jetzt immer weniger Raum bekam denn es gab nicht wenige Momente, in denen wir uns buchstäblich an den Kragen gingen weil keiner dem Anderen vermochte, den Raum für Entwicklung zu halten und Wertschätzung zu geben weil wir ja Beide im Prozess unseres Lebens waren.
Was ist los wenn Du Deinen Partner liebst aber egal, was ist, ihr euch einfach nicht mehr liebevoll begegnen könnt? Einerseits hat wirklich jeder seine ganz eigene Sprache der Liebe:
Vielleicht ist Deine Sprache der Liebe Bestätigung, also Lob und Anerkennung und Dir selbst ist es wichtig, genau das auch zu empfangen. Ebenso mit Geschenken als Zeichen der Wertschätzung oder Zeit, die Du jemandem widmest. Auch Hilfsbereitschaft und Unterstützung ist eine Sprache wie Nähe und Zärtlichkeit.
Was uns betrifft, so bestand meine Sprache aus Zeit und Geschenken, die meines Mannes aus Nähe und Unterstützung. Schon vor unserem Aufbruch hatten wir das für uns erkannt aber wie so oft, kamen noch mehr Themen an die Oberfläche, sobald die Erkenntnis da war. Nun fühlte wir Beide erstmals und konnte das auch aussprechen, ohne den Anderen damit zu verletzen, dass wir auch eine Zeit lang getrennt voneinander in Liebe sein konnten. Das hat nichts damit zu tun, dass er sich in seinen Männerkreis zurückzog und ich in den meiner Mädels. Nein, vielmehr motiviert es uns, zu sehen, was geschieht wenn jeder von uns den Raum erhält, wieder in seine ursprüngliche Kraft zu kommen.
Denn wir alle haben so viel allein von der Beziehung unserer Eltern in unserem Gepäck, dass wir gar nicht anders können als sie entweder nachzumachen oder komplett das Gegenteil zu leben - ungeachtet der Tatsache, dass Beides nicht gesund ist und nur die verschiedenen Pole der gleichen Sache zum Ausdruck bringt.
Und wir tragen nicht nur ihr Gepäck, sprich Gaben wie Verstrickungen, mit uns sondern auch das der letzten sieben Generationen seitens Mama UND Papa. Immer mehr drängte sich mir die Frage auf, wieviel eigene Handlungsweise überhaupt noch in mir und auch meiner Beziehung steckte. Nicht zu vergessen: Wann immer Du ein Thema für Dich heilst (z.B. kommst Du mehr in Deine Kraft, kannst Dich selbst führen und halten), verändert das die Art Deiner Beziehung. Und Männer gehen in ihrer Entwicklung völlig anders voran als wir Frauen. Er braucht Raum, Du brauchst Raum. Er braucht in Stille gehalten werden, Du brauchst es. Er darf seine Erfahrungen machen, Du ebenso. Aber: Frei von Einmischen, Bewertung, Kontrolle, Wunsch nach Wertschätzung oder Erwartung. Das war ultimativ meine größte Challenge! Denn sind wir ehrlich: Wir Frauen lechzen geradezu danach, ungefragt Tipps zu geben, uns zu beschweren oder auch das Steuer an uns zu reißen.
Die Ebene, Beziehung in Heilung zu bringen, empfinde ich nach wie vor als Herausforderung. Weil es uns so sehr mit uns selbst und all den im Verborgen liegenden Schatten zu tun hat. Aber genau deshalb birgt diese Ebene das größte Potential. Für Gesundheit, für Heilung, für Ganz Sein. Alles Liebe für Deine Beziehung.
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