Es gibt Momente im Leben, die uns zutiefst berühren – Momente, in denen wir uns selbst verlieren und gleichzeitig wiederfinden. Ich erinnere mich an eine Zeit, in der ich orientierungslos durch den Nebel meiner eigenen Zweifel wanderte. Es war, als würde ich einem Flüstern folgen, das mich immer wieder zu etwas Größerem rief, etwas, das über die Grenzen des Bekannten hinausging. Eine unsichtbare Anziehungskraft führte mich zur Medizin, doch tief in meinem Herzen spürte ich, dass meine Mission nicht einfach nur darin lag, Körper zu heilen. Dieser feste Bestandteile ergab sich nur durch einerseits die Liebe zu meinem Vater, der als Radiologie tätig war, andererseits durch den unbändigen Wunsch von ihm anerkannt zu werden. Denn tief unterbewusst dachte ich, dass er mich für das, was ich als Medizinfrau bewirken könnte, endlich achten würde.
Seit Jahren habe ich versucht, das Bild zu erfüllen, das er und andere von mir hatten. Ich wollte den Erwartungen entsprechen, den Rollen, die man mir zuschrieb. Ich schrieb Biografien, in denen ich meine Berufung beschrieb, und teilte in Gesprächen die Vision, die ich hatte, um Menschen zu helfen. Doch immer blieb dieses leise Drängen in meinem Inneren, das mir sagte, dass es mehr gibt – dass ich nicht nur da bin, um zu heilen, sondern um etwas noch Tieferes zu tun.
Je mehr ich mich gegen dieses Drängen wehrte, desto deutlicher wurde es. Im Rückblick erkenne ich, dass diese innere Stimme mir stets den Weg weisen wollte. Durch Zeiten des Chaos und des Neubeginns führte sie mich, um endlich die Essenz dessen zu verstehen, warum ich hier bin: Menschen beim Erwachen zu begleiten. Der Prozess des Aufwachens – wenn jemand die Augen öffnet, seinen Sinn erkennt und sich selbst in einem neuen Licht sieht – ist überwältigend. Es ist, als würde ein Wunder geschehen.
Ich kann dieses Gefühl nicht mit Worten allein beschreiben, aber ich weiß, dass es unsere ganze Existenz zutiefst verändert. Wenn Du es erlebst, spürst Du es in jedem Teil Deines Körpers. Eine warme Welle der Klarheit und Wahrheit durchflutet Dich, reißt alte Überzeugungen nieder und offenbart die tiefste Essenz dessen, wer Du wirklich bist. In diesem Moment erkennst Du, dass all die Anstrengungen, etwas zu werden, längst unnötig waren. Du bist schon alles, was Du jemals sein musst.
Dieses Erkennen und Annehmen der eigenen Größe ist entscheidend für unser Ganzsein. Denn in einer Welt, die uns oft sagt, was wir sein sollen, brauchen wir den Mut, unser eigenes Licht leuchten zu lassen. Es geht darum, die eigene Wahrheit zu leben und sich nicht länger hinter Rollen oder Erwartungen zu verstecken. Das tiefe Wissen um unsere eigene Essenz lässt uns erfüllt und verbunden sein – mit uns selbst und mit dem größeren Ganzen.
Dein Licht, das in Dir schlummert und darauf wartet herauszutreten, ist nicht nur ein Geschenk an Dich selbst. Es ist ein Geschenk an die Welt. Denn wenn wir alle unsere wahre Größe erkennen, entsteht ein Netz aus Licht und Bewusstsein, das die Welt in ihrer Ganzheit heilt.
Deine Aufgabe in diesem Leben ist es nicht, anderen gerecht zu werden, sondern Deine eigene Wahrheit zu leben. Lasse Dich von diesem Moment überwältigen, lass das Wunder geschehen und erlaube Dir, voll und ganz Du selbst zu sein. Das ist der Schlüssel zur Ganzheit – und die Welt wartet darauf, von Deinem Licht erleuchtet zu werden.
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