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Die Seele muss Heimat finden

Eigentlich ist die Sache doch klar oder?

Wenn Du einen Ort hast, der Dir soviel Energie gibt, gute Verbindungen beschert, Dich gut fühlen lässt, Dich inspiriert und über Dich hinaus wachsen lässt, dann solltest Du an ihm sein oder zumindest dafür sorgen, dass Du dort oft genug bist, nicht wahr?


Bei mir ist das der Osten Mallorcas. Im Frühjahr freute ich mich denn erstmals erwartete uns ein sechswöchiger Aufenthalt. Sie gingen rum, wie im Flug, als hätten wir nie woanders gelebt. Als hätte es nie Gedanken gegeben wie: In einem anderen Land leben - für mich bitte niemals. Das wäre ja völlige Überforderung. Aber wenn all diese Spiralen gar nicht mehr meine sind weil ich so viele Begrenzungen in mir loslassen durfte, warum dann nicht doch? Und so geschah es, dass wir ein Haus fanden, in dem wir im Herbst leben wollten. Und alles so viel einfacher, spontan als wir es von zu Hause gewohnt waren. Noch dazu mit Pool, Berg- und Meersicht. Alles, wie ich es mir immer erträumt doch selten für möglich gehalten hatte. Und dann war es mit einem Mal da. Die Besitzer fanden uns so sympathisch, wie sie sagten, dass sie es am Liebsten gesehen hätten, wir wären für ein Jahr geblieben. Doch wir waren so im Kopf und unseren Terminen, dass es uns gar nicht in den Sinn kam, dass das hier der einfachste Weg sein könnte. Als wir die Insel wieder verließen, bebte alles in mir. Ich war am Boden zerstört, ich vermisste schon am letzten Morgen das unglaubliche Licht der Sonnenuntergänge, die Leichtigkeit, die uns allen so guttut und die Liebenswürdigkeit aller Menschen, die ich hier getroffen hatte.


So sehr die Zeit auch verflog und sich der Weg von alten Verpflichtungen und unpassenden Wünschen wegbewegte, erkannte ich doch erst im Sommer, dass ich wieder in tiefe Depression verfallen würde wenn ich dieses Mal nicht auf mein Herz hörte.


Und mit einem Mal durchdrang es mich: Was ist wenn der Vibe der Insel mich wieder verzaubert? Inzwischen kannst Du Dir auch vorstellen, ein paar Tage ohne Mann dafür mit den Kids allein dort zu sein. Vielleicht ist das Haus ja noch länger verfügbar und in jedem Fall läuft hier die Vermietung einer Immobilie quasi in Echtzeit statt über umständliche Formulare und Fristen. Krass. Bin ich so viel mehr in einer gesunden Unabhängigkeit gelandet? Es hatte sich durch Ruhe, Klarheit, Entwicklung, Circles und Heilung zwar so viel Wundervolles in mir verändert aber das war mal eine wahrhaft neue Seite.


Ich weiß, es ist Zeit, anzukommen. Für mich, fürs Lebensglück, für meine Familie. Aber auch für mein berufliches Vorhaben. Und so packe ich unzählige Koffer weil ich mich treiben lassen werde. Wie noch nie im Leben. Gibt sich die Chance, so werden wir bleiben und peu à peu mehr von dem, was unser eigen ist, hier eine neue Heimat geben. Trotz aller Müdigkeit, die diese ganze Entwicklung natürlich auch phasenweise mit sich gebracht hat, trotz all der emotionalen Prozesse, die eine konstante innere Transformation hin zu dem, was wirklich im Leben zu uns passt, mit sich bringen. Trotz all des Tumults seit wir damals aus `Haus mit Garten und ab und zu mal ein bisschen Urlaub´ Leben gemacht haben als wir merkten, da ist noch mehr, würde ich diesen Weg immer wieder so gehen.


So sitze ich gerade in einer Wohnung, die an jeder Ecke Berge von Zeug vorweist, Taschen, die teilweise gepackt sind und solchen, die noch darauf warten. Vieles geht mir dabei im Kopf herum. Ich springe von der Leichtigkeit, die das wahre Leben jenseits der Begrenzungen mit sich bringt hin zur Erkenntnis, dass ich alles planen und kontrollieren will statt mich auf das Unbekannte einzulassen. Vorallem beruflich. Ich denke über Menschen aus meiner Vergangenheit und ihren potentiellen Urteilen nach wenn sie sehen würden, was Wandel bedeutet. Schon gleich werde ich wieder meinen Epics Ordner auf Spotify öffnen weil ich mich so gut und frei mit alldem fühle, um dann wieder Wehmut zu empfinden weil ich meine geschwächte Mutter zurück lasse.


Alles Leben ist Veränderung. Im Jetzt so viel schneller als uns lieb ist aber das ist unsere Natur. Festhalten ist das unnatürliche. Wenn etwas nicht passt im Leben oder die Türen sich verschließen obwohl wir es so sehr anders wünschen, ist es nicht auf diese Weise für uns gedacht. Wenn Wiederholungen immer gleicher Posts unser Auftreten auf Social Media bestimmen, die Arbeit uns müde macht obwohl wir sie gut beherrschen oder langweilt oder gar krank macht, wenn Dein Körper schmerzt, Deine Freundinnen hauptsächlich am nörgeln sind und Du aber immer und immer wieder betonst, dass Dein Leben schon ok ist, sei Dir selbst so viel wert, Dich zu fragen, wo und warum Du Dir etwas vormachst.


Denn die Wahrheit ist: Jetzt in diesem Moment dominieren Dich so viele Glaubenssätze, übernommene Muster, Erwartungen und blockierte Emotionen, die Dich in Deinem bisherigen Leben halten, dass Du etwas brauchst, das Dich immer wieder weitergehen lässt auch wenns mal turbulent wird. Ich habe die letzten Jahre damit verbracht, mir Wissen über Strategien anzueignen, zu lernen, wie ich meinen Nordstern finde, habe viel Geld investiert, damit mir jemand sagt, worin meine Gaben wirklich liegen damit ich sie in die Welt bringen kann. Und hierin liegt meine Erkenntnis: Nur Du selbst kannst es herausfinden. Nur Du selbst kannst Dir die Erlaubnis geben, zu erkunden, was Dich wirklich wirklich glücklich macht. Nur Du kannst einen Schritt nach dem anderen tun, um in Ruhe kennen zu lernen, was für Dich alles möglich ist. Denn das Begrenzende kennst Du bereits.


Unsere Seele muss Heimat finden. Vom Herumirren, vom Unglücklichsein, Krankheit, vom Gefühl der Heimatlosigkeit, Ohnmacht, Burnout usw. Wo gehörst Du in Wahrheit hin? Alles Liebe.






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