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Wenn sich Menschen begegnen, begegnen sich Emotionen


Es gibt diese Momente, die uns wortlos berühren. Jemand betritt einen Raum, sagt noch kein einziges Wort und doch ist sofort etwas spürbar. Vielleicht entsteht eine stille Spannung, vielleicht Wärme, vielleicht auch Zurückhaltung. Wir reagieren, noch bevor unser Verstand den anderen Menschen bewusst einordnet. Denn wann immer sich Menschen begegnen, begegnen sich auch Emotionen.


Viele glauben, dass es Orte gibt, an denen Gefühle keine Rolle spielen. Besonders der Arbeitsplatz gilt als Raum der Rationalität, der nüchternen Entscheidungen und der messbaren Ergebnisse. Doch die Wahrheit ist: Emotionen am Arbeitsplatz sind immer präsent. Sie beeinflussen Gespräche, prägen Entscheidungen und bestimmen, wie wir uns gesehen und gehört fühlen.


Emotionen am Arbeitsplatz – unsichtbar und doch prägend


In einer Besprechung scheint es oft nur um Zahlen, Fakten und Strategien zu gehen. Doch während jemand spricht, nehmen alle Anwesenden feine Signale wahr. Ein kaum hörbarer Seufzer, ein flüchtiges Lächeln, ein Zögern im Tonfall. Diese scheinbar kleinen Zeichen lösen im Gegenüber starke Reaktionen aus.


Sie entscheiden darüber, ob Vertrauen wächst oder Misstrauen entsteht. Sie machen den Unterschied zwischen einem Team, das mutig nach vorne geht, und einem Team, in dem Menschen innerlich kündigen. Gefühle sind kein Störfaktor. Sie sind der unsichtbare Stoff, aus dem Zusammenarbeit und Kreativität entstehen. Gerade deshalb sind Emotionen am Arbeitsplatz ein Schlüssel für gesunde Unternehmenskulturen.


Intimität und Nähe – Worte, die überraschen


Spricht man von Intimität und Nähe am Arbeitsplatz, löst das bei vielen Verwunderung aus. Schließlich scheint Intimität etwas Privates zu sein. Doch im Kern bedeutet sie, echtes Interesse am anderen zu haben und sich zeigen zu dürfen.


Dort, wo diese Form der Nähe fehlt, entsteht Kälte. Menschen arbeiten nebeneinander her, ohne einander wirklich zu begegnen. Das Ergebnis sind Missverständnisse, Konflikte oder ein Gefühl von Leere. Wer einmal erlebt hat, wie erfüllend ein Arbeitsplatz sein kann, an dem Vertrauen und Respekt gelebt werden, der weiß: Nähe macht den Unterschied.


Hier liegt der Kern meiner Arbeit. Mein Claim lautet: „Intimität. Vertrauen. Sexualität. Ich verbinde, wenn echte Berührung fehlt.“ Damit meine ich nicht allein körperliche Nähe. Es geht um emotionale Verbindungen, die Beziehungen menschlich machen, auch im Job. Genau diese zwischenmenschlichen Beziehungen sind es, die im beruflichen Alltag den entscheidenden Unterschied ausmachen.


Vertrauen im Job als Fundament


Vertrauen ist das Fundament jeder zwischenmenschlichen Beziehung. Es wächst in den kleinen Momenten, in denen wir spüren: Der andere sieht mich wirklich. Im beruflichen Kontext ist Vertrauen im Job das unsichtbare Kapital, das über Erfolg oder Scheitern entscheidet.


Ein Team, das Vertrauen lebt, kann Fehler zugeben, schwierige Gespräche führen und trotzdem gemeinsam weitergehen. Ein Team ohne Vertrauen verliert sich in Konkurrenz, Abwehr oder Schweigen. Wer Vertrauen im Job fördern will, muss den ersten Schritt machen: offen zuhören, ehrlich sprechen und die eigene Verletzlichkeit nicht verstecken.


Sexualität und Beruf – ein ungewohntes Zusammenspiel


Viele zucken zusammen, wenn Sexualität im beruflichen Umfeld angesprochen wird. Doch Sexualität ist mehr als ein Tabuthema. Sie ist eine Lebenskraft, die uns antreibt. Sie schenkt uns Kreativität, Neugier und Tatkraft.


Wenn diese Energie blockiert ist, verlieren Menschen oft Motivation und Freude. Sexualität und Beruf sind daher enger verbunden, als wir denken. Gemeint ist nicht die private Dimension, sondern die Lebendigkeit, die uns befähigt, uns einzubringen und Neues zu schaffen. Dort, wo diese Energie frei fließen darf, entsteht eine Arbeitskultur, die lebendig und menschlich ist. Wer die Dimension von Sexualität und Beruf versteht, erkennt, dass auch das Arbeitsleben zutiefst von Lebenskraft geprägt ist.


Eine Szene aus dem Alltag


Stellen wir uns ein Teammeeting vor. Alle sitzen beisammen, die Tagesordnung ist klar, die Zahlen liegen auf dem Tisch. Die Worte drehen sich um Strategien und Prozesse, doch im Raum liegt etwas Unsichtbares. Da ist der Kollege, der schweigend auf seinen Block starrt, die Mitarbeiterin, die mit angespannter Stimme spricht, oder die Führungskraft, die mit einem einzigen Blick zeigt, dass sie innerlich längst woanders ist.


Niemand benennt diese Stimmung. Und doch spürt sie jeder. Die Atmosphäre wirkt kalt, als fehle ein verbindender Faden. Genau hier zeigt sich, wie stark Emotionen am Arbeitsplatz sind. Sie bestimmen, ob Menschen nebeneinander herarbeiten oder ob echte zwischenmenschliche Beziehungen entstehen.


In solchen Momenten wünsche ich mir, dass jemand den Mut hat, innezuhalten. Dass eine Stimme sagt: „Ich merke gerade, dass wir alle sehr angespannt wirken. Was brauchen wir, um wieder miteinander ins Gespräch zu kommen?“ Es ist dieser kleine Schritt, der Türen öffnet. Nicht durch mehr Leistung, sondern durch mehr Gefühl.


Praktische Impulse für den Alltag


Damit Begegnungen lebendiger werden, braucht es keine komplizierten Methoden. Es sind die einfachen Dinge, die den größten Unterschied machen:


Aufmerksam zuhören – Worte und Zwischentöne wahrnehmen.

Gefühle benennen – offen sagen, was uns bewegt.

Mut zur Stille – Pausen schaffen Raum für Echtheit.

Körperliche Signale beachten – Haltung, Stimme und Blick wirken sofort


Bewusst Verbindung suchen – ein ehrliches Danke, ein anerkennender Blick.


Wer diese kleinen Schritte übt, verändert nicht nur Gespräche, sondern ganze Beziehungen. Der Arbeitsplatz wird vom emotionskühlen Ort zum Raum echter Begegnung. Und die Qualität der zwischenmenschlichen Beziehungen wächst von Tag zu Tag.


Warum diese Perspektive zählt


In Zeiten von Digitalisierung und Effizienzdenken droht der menschliche Faktor verloren zu gehen. Doch kein Algorithmus ersetzt das, was Vertrauen, Nähe und echte Emotionen schaffen können. Unternehmen, die diese Dimension ernst nehmen, haben engagierte und kreative Mitarbeitende.


Und für jede einzelne Person gilt: Dort, wo wir unsere Emotionen anerkennen, entsteht Lebensfreude. Emotionen am Arbeitsplatz sind damit nicht nur unvermeidbar, sondern ein zentraler Erfolgsfaktor.


Mein Weg zur Expertin


In meiner Arbeit als Sexualtherapeutin und Heilpraktikerin für Psychotherapie erlebe ich immer wieder, wie entscheidend Emotionen sind. Menschen kommen mit Krisen, Konflikten und dem Gefühl, in einer Sackgasse zu stehen. Oft zeigt sich, dass es nicht an Wissen fehlt, sondern an Verbindung.

 

Für mich ist klar: Intimität, Vertrauen und Sexualität sind keine getrennten Bereiche. Sie gehören zusammen und bilden eine lebendige Kraft, die unser Leben trägt. Wer das erkennt, kann Beziehungen gestalten, im Beruf ebenso wie im persönlichen Umfeld. Vertrauen im Job, echte Nähe und lebendige Energie sind die Grundlage jeder erfüllenden Begegnung und prägen die Qualität aller zwischenmenschlichen Beziehungen.


Fazit


Wo Menschen zusammenkommen, begegnen sich Emotionen. Sie sind der unsichtbare Kern, der entscheidet, ob Zusammenarbeit gelingt. Wer lernt, Gefühle wahrzunehmen und zuzulassen, gestaltet Beziehungen voller Vertrauen, Nähe und Lebendigkeit.


Genau darum geht es auch in meinem kommenden Buch "Karrierefaktor Sexualität – Wenn sich Lieblinge am Arbeitsplatz begegnen". Es zeigt, wie Liebe, Nähe und Lebenskraft auch dort eine Rolle spielen, wo wir sie oft nicht erwarten.


Mein Anliegen ist es, Räume zu öffnen, in denen Intimität, Vertrauen und Sexualität nicht tabu sind, sondern als Kraftquelle verstanden werden. Denn dort, wo echte Berührung fehlt, beginnt meine Arbeit.

 

Kontakt

 

Mehr über meine Arbeit finden Sie auf meiner Website: www.nancyhanisch.de 

Folgen Sie mir gern auf Instagram: https://www.instagram.com/praxishanisch/

 
 
 

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