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Wie ich meine Grenzen gesprengt habe

Aktualisiert: 2. Aug.

Nach einer Pause der Erkenntnisse, gibt es nun viel Neues. So viel ist geschehen, so vieles hat mich berührt und zum Umdenken angeregt.


Zunächst mal bin ich mit meiner Familie in den Urlaub aufgebrochen. Ich bin der Meinung, es war der Intensivste, den wir jemals hatten. Er war auch so überfällig, war es doch bislang äußerst intensives Jahr. Angefangen hat es, dass ich mich wie in mir selbst eingesperrt fühlte. Einerseits wegen der Art, wie wir als Gesellschaft durch den Winter und Pandemie gegangen sind, was mich sehr bewegt hat, zum Anderen weil ich beruflich soo unglaublich viel dazugewonnen habe, was mich viel Energie gekostet hat aber mich unendlich glücklich macht.


So im Need sind wir aufgebrochen zu unserer Tour einmal quer durchs Land. Gespickt mit viel Abwechslung denn so mögen wir das am Liebsten. Und schließlich funktioniert das Zusammensein auch im Urlaub wenn alle wissen, was jeder braucht. Schließlich soll es Genuss sein und nicht Stress.

Auf unserem Weg hatten wir zwei Überraschungen für die Kinder eingeplant. Ich liebe es, ihre Freude, ihr Strahlen und ihre Ausgelassenheit zu sehen. Ich genieße es wenn ich Anderen eine Freude machen kann. Überhaupt ist das eine Sache, die ich von meiner Mutter habe. Sie schenkt unglaublich gern, gibt von Herzen und mit Selbstverständlichkeit. Mir wurde auch klar, dass das eine von meinen zwei Arten ist, Anderen Liebe und Wertschätzung entgegen zu bringen. Seit mit klar ist, wer welche Weise hat, seine Liebe zum Ausdruck zu bringen, ist das Leben so viel leichter. Auch oder gerade in der Partnerschaft. Während mein Mann sie durch Nähe zum Ausdruck bringt, sind es bei mir Zeit und kleine Aufmerksamkeiten. Das zu erkennen, hat auch das ein oder andere Missverständnis aus dem Weg geräumt.


Unser Hauptziel waren nach einiger Zeit die Alpen. Für mich waren sie schon immer mit einer gewissen Magie verbunden aber was mit Dir geschieht wenn Du wirklich da bist, wo Deine Seele zu Hause ist, ist so klärend und befreiend. Wir genossen es, in den Tag hineinzuleben, uns zu gönnen, wonach uns der Sinn stand und erlebten traumhafte Momente in der Natur. Arbeitstermine liefen wie von selbst nebenher. Es war einfach nur wundervoll. Ich fühlte mich so befreit und glückselig, sodass für mich, die ich mich plötzlich an die fast vergessenen Sommer mit meinen Eltern in den Bergen erinnerte, klar war: Dieser Ort bedeutet so viel mehr für mich. Hier will ich sein und diesem Fleckchen Erde fühle ich mich so verbunden, dass ich es unbedingt schützen möchte. Das sollte mein erster Punkt auf meiner Liste der Veränderungen werden. Inzwischen mit ich Mitglied des Alpenvereins. Noch nicht 100% in der Unterstützung, in der ich mich sehe aber ein Anfang.


Dann, an einem Abend durch Bitte meiner Tochter, die Entscheidung: Ich werde Paragliden. Das erste Mal in meinem Leben! Es kribbelte überall. Seit ich denken kann, wollte ich mal fliegen – außerhalb des Flugzeugs versteht sich. Weil es so bewegend und verändernd war, möchte ich Dich daran teilhaben lassen. Vielleicht ist das ein oder andere für Dich dabei.

Ich hatte also, nachdem sich so viel für mich und in mir die vergangenen Monate verändert hatte, entschieden, meine Ängste hinter mir zu lassen. Dieser Tag sollte so viel mehr in mir arbeiten, als ich es mir vorstellen konnte. Die Heilung, die ich erfahren hatte, sollte hier auf eine neue Ebene gehoben werden. So viel mehr von dem, was mir und einem Leben noch mehr in Leichtigkeit im Weg stand, loszulassen. Wow. Da steckte sooo viel Potential drin.


Und dann kam die Nacht vor dem Early Bird Flug. Ich war hundemüde und glücklich, dass ich mir erlaubt hatte, so krass über meine Hindernisse zu springen. Und jetzt einfach wegdämmern und vom morgigen Tag träumen. Joa. Da hatte ich die Rechnung ohne mein Nervensystem gemacht. Das war so dermaßen aktiviert. Komplett auf Zinne. Mit der Entscheidung hatte ich es getriggert. Und nun war es hellwach denn es war der Meinung, das, was ich da vorhatte, ist seiner Meinung nach nicht mit dem Leben vereinbar. Meine Füße waren rastlos, meine Gedanken wirr, ich fühlte mich wie im Karussell. Alles, was ich mir sonst Gutes tat in solchen Momenten schien sinnlos. Bis zu dem Moment, wo ich erst einmal klein beigab. Unter Tränen sagte ich meinem Mann, der natürlich in den Sog meiner Unruhe gezogen wurde, dass ich das nicht mache. Schließlich muss ich mir doch nichts beweisen. Das muss doch jetzt nicht sein. Das ist kein Versagen sondern Anerkennen meiner Grenzen.


Heute muss ich über mich in diesem Moment schmunzeln. Ich hatte unbewusst mein Nervensystem ausgetrickst. Denn danach – der Knaller: Ich konnte schlafen. Puhhhh. Endlich, noch zwei Stunden dösen ehe mich der Wecker in die Realität zurückholte.


Und dann, so kurz nach dem Aufwachen, dem Unterbewusstsein so nah, hörte ich sie wieder: Die Stimme meines Herzens. Anette, flieg! Ok, dachte ich. Ich schau mir erst mal alles an und entscheide dann vor Ort. Und die Jungs beim Paragliding waren so charming. So fürsorglich. Da war einfach kein weg mehr für ein Nein. Also startete ich. Innerlich tobte alles aber nach außen war ich die Ruhe selbst.

Beim plötzlichen Aufruf zum Loslaufen überkam sie mich wieder: Die Panik. Mein Verstand tobte. Ich spürte den Tornado in mir. Wenn Du jetzt weiter läufst, fällst Du und dann ist´s vorbei. Derweil mein Geist besänftigend: Nein, Mittelalter ist vorbei, die Welt ist keine Scheibe, gleich sind wir in der Luft und werden gehalten. Es war, als kämpften Engelchen und Teufelchen miteinander, was dazu führt, dass ich stürzte, über den Boden gezogen wurde und mich ein paar Sekunden später erst wieder bewusst in der Luft wieder fand. Dazwischen fehlt mir bis heute was.


Wie stark unsere Prägungen, unsere Ängste auf uns wirken, wurde mir noch nie so deutlich aufgezeigt. Mich beschäftigte noch lange dieser vermeintlich verkorkste Start weil ich dachte, ich habs versaut aber dem war nicht so. Es galt nur zu verstehen, wie mächtig ich bin. Wie mächtig wir alle sind. Wir haben nur verlernt, diese Potential wahrzunehmen und es positiv für uns zu nutzen.

Denn wenn wir mitten durch die Angst gehen weil wir die passende Art und Weise gefunden haben (muss ja nicht meine Hardcore Variante sein), verändert sich unsere ganze innere Welt. Ich konnte in der Luft nichts mehr sagen so tief berührt war ich. Es war keine Angst mehr da. Ich konnte die pure Schönheit genießen, war so bei mir, so fokussiert, so im Frieden mit mir selbst.


Das war eine so tiefe Erfahrung. Und ich möchte Dich mit dieser Erfahrung nicht nur unterhalten. Ich möchte Dich von Herzen bitten, Dich Dir selbst zu widmen. Wo kannst Du Dich etwas trauen - es darf auch etwas Kleines sein? Wo darfst Dich wie noch mehr leben? Welche Schritte kannst Du bis dorthin gehen, wo Du Dich befreit, beflügelt und erfüllt fühlst?


Immer wieder suche ich mir Möglichkeiten, mich selbst zu leben. Und das von klein nach groß. Sprich: Hast Du vorher nur Hosen getragen, fang an, Kleider zu tragen. Gingst Du nie zum Friseur, lass Dich dort inspirieren. Du trägst keinen Nagellack? Dann fang jetzt damit an. Du fühlst Dich gehetzt und unwohl in Deinem Körper? Geh zur Massage oder lass Dich behandeln. Usw.


Bei mir war es zunächst der Friseur – Haare färben lassen anstatt alles selbst zu machen. Dann kamen Kleider dazu. Ein verlängertes Wochenende, ein kleiner Tripp, Kosmetik, verwöhnende Öle uvm. Binnen weniger Monate habe ich mich dermaßen aufgewertet durch all diese Dinge, dass ich spürte, wie sich mein ganzes System erst entspannte und dann neu kalibrierte. Freiheit & Fülle wurde mein neues Normal.


Und für intensives Wachstums gönne ich mir ab und zu eine Challenge wie z.B. das Paragliding eine war. Nichts beflügelt so sehr, als einen Moment mitten durch die Angst zu gehen, um dann zu erkennen, dass sie nur eine Illusion war. Also, geh für Dich los! Mache es in Deiner Art und Deinem Tempo.


Erlaube Dich! Genieße! Mach es Dir schön! Und sei gespannt darauf, was es Tolles mit Dir macht!

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